Mittels kausaler Zusammenhänge zu einem besseren Verständnis des Energiebedarfs im Wohnsektor

Um die Treibhausgasemissionen erheblich zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern, sind in allen Wirtschaftssektoren dringende Maßnahmen erforderlich. Energiesystemmodelle (ESM) sind Werkzeuge, mit denen Energieanalysten, Planer und politische Entscheidungsträger Energiesysteme rational beschreiben und die Auswirkungen von Langzeitszenarien systematisch bewerten können. Auf der Angebotsseite haben ESM bereits nützliche Ergebnisse geliefert, auf der Nachfrageseite fehlt ihnen jedoch die Genauigkeit, die erforderlich ist, um unter anderem den Energieverbrauch in Haushalten richtig zu charakterisieren. Eine der Schwierigkeiten besteht darin, dass der Energiebedarf im Wohnbereich durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird (Unterschiede der Wohnungen, Familien-zusammensetzung verhaltensbezogene Konsummuster), die in herkömmlichen ESM schwer abzubilden sind.

Um diese Herausforderung zu bewältigen, wird das neuartige Causal Modeling verwendet, um die Entscheidungsfindung der Menschen beim Energieverbrauch und ihre Reaktionen auf Interventionen (z. B. politische Änderungen) quantitativ zu analysieren. Dies wird mit einem innovativen FFORMA-Ansatz kombiniert, mit dem mehrere verschiedene Lastprofile durch eine Reihe von Vektoren kategorisiert werden können. WHY wird innovative Methoden für die kurz- und langfristige Lastprognose entwickeln. Die Modellierung im Rahmen von WHY ermöglicht es, die Auswirkungen einer Vielzahl von Maßnahmen auf das Energiesystem direkt zu bewerten und sowohl eine Ex-ante- als auch eine Ex-post-Bewertung politischer Maßnahmen durchzuführen. WHY wird daher zu einem ganzheitlichen Verständnis des Energieverbrauchs der Haushalte und einer verbesserten Nachfragemodellierung beitragen.

Das WHY-Toolkit kann verwendet werden, um Szenarien zu bewerten, in denen verschiedene politische Maßnahmen simuliert werden. Die Integration mit weit verbreiteten ESM (PRIMES, TIMES) wird demonstriert und die Ergebnisse analysiert. Alle Ergebnisse werden „Open-Source“ bereitgestellt und an verschiedene Zielgruppen (d. H. DSOs, Energieunternehmen, politische Entscheidungsträger, Forscher) weitergegeben.

• Pressemitteilung | WHY Startveranstaltung | 10.09.2020