Projektbeschreibung

Da sich das Energiesystem durch den verstärkten Einsatz dezentraler Erneuerbarer sowie durch neue Technologien, wie bspw. Elektrofahr-zeuge, maßgeblich ändert, bedarf es neuer Tarifmodelle um die Strom-netzkosten nach wie vor verursachungsgerecht zuzuweisen. Diese Thematik war in Österreich bereits Gegenstand von Studien, eine Erprobung ist bislang nicht erfolgt.

Das Projekt Reallabor am Netz zielt darauf ab, im Rahmen einer Regulatory Sandbox neue Netztarifmodelle - beispielsweise zeitlich variable oder leistungsabhängige Netznutzungsentgelte - zu erproben.

Als Basis dient das Versorgungsgebiet des Netzbetreibers Kraftwerk Glatzing-Rüstorf.

Es werden alle Schritte entlang der Abrechnungskette von Netzentgelten analysiert. Dies inkludiert die Anforderungen an die Datenerhebung und Abrechnung, die notwendige Software, den energiewirtschaftlichen Datenaustausch (EDA), die Reaktionen der Netz-nutzer:innen sowie die Auswirkungen auf die Kosten für Netz-nutzer:innen und Netzbetreiber.

Besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung der für die Abrechnung notwendigen Software sowie auf Anreize für Verhaltens-änderungen der Netznutzer:innen, hin zu einem netzdienlichen Verhalten gerichtet.

In einem Reallabor, implementiert beim Netzbetreiber Kraftwerk Glatzing-Rüstorf, werden neue Tarifmodelle erprobt.

Ein Teil der Nutzer:innen wird umfassend über mögliche Änderungen des Verbrauchsverhaltens informiert. Anschließend wird analysiert, ob angebotene Netztarifmodelle einen ausreichenden Anreiz bieten, um die gewünschten Verhaltensänderung hervorzurufen.

Abschließend werden Empfehlungen für den Regulator und den Gesetzgeber hinsichtlich der Umsetzung neuer Netztarifmodelle sowie der Auswirkungen auf die Kostentragung der Netzbetreiber und die damit verbundenen Anforderungen an die Regularien erarbeitet.